Projektidee
Am Departement Umweltsystemwissenschaften stellen Exkursionen einen wichtigen Bestandteil der Ausbildung dar. So finden beispielsweise im 2. Semester des Bachelorstudienganges die sogenannten Integrierte Exkursionen statt, die zum Ziel haben, dass sich die Studierenden vor Ort mit interdisziplinären Fragestellungen auseinandersetzen und so die Inhalte verschiedener Lehrveranstaltungen zueinander in Beziehung setzen lernen. Die Exkursionsthemen weisen häufig einen räumlichen Aspekt auf und befassen sich mit Fragestellungen wie z.B.: “Wie lassen sich die Brutgebiete der Tigermücke im Tessin charakterisieren, wo liegen diese und wie sieht ihre räumliche Verteilung aus?"

Im bisherigen didaktischen Konzept bereiteten sich die Studierenden durch Literaturstudium vor und erhielten im Feld vertiefte Informationen. Die Auseinandersetzung mit (räumlichen) Daten blieb dabei oft oberflächlich. Hier setzt das Projekt GISsmox (GIS supported mobile outdoor experiments) an.
Die Idee ist, auf Exkursionen kleinere Feldexperimente zu integrieren, die eine räumliche Komponente besitzen. Die Studierenden sollen gemeinsam Daten über einen kurzen Zeitraum (z.B. 30 Minuten) erfassen und Ihre Beobachtungen bzw. Messwerte in eine App eintragen. Der dazugehörige Standort wird durch die GPS Funktion der mobilen Geräte festgehalten. Die Ergebnisse werden automatisch auf einer Karte dargestellt. Damit lassen sich neu folgende didaktische Ziele auf Exkursionen umsetzen:
- Die Studierenden beschäftigen sich auf Exkursionen intensiver mit räumlichen Objekten, Phänomenen oder Strukturen, indem sie deren Eigenschaften und Positionen mit mobilen Geräten (Smartphones oder Tablets) erfassen.
- Die Studierenden erleben die Erfassungsphase als kollektives Experiment, da die Eingaben aller Teilnehmenden in Echtzeit sichtbar sind.
- Die Studierenden erfahren eine neue Form von zeit- und raumnaher Versuchsauswertung. Unmittelbar nach der Erfassung werden die eigenen, erhobenen Daten gemeinsam vor Ort auf den Mobilgeräten dargestellt, analysiert, interpretiert und zur Diskussion von spezifischen Fragestellungen verwendet.
Im Rahmen von GISsmox wurde somit ein neuer Typ von aktivem Lernen auf Exkursionen entwickelt. Dieser basiert auf der Idee, dass die aktive Auseinandersetzung mit räumlichen Strukturen durch deren Erfassung und Visualisierung das Wissen festigt und vertieft. Ermöglicht wurde dies durch die Entwicklungen im Mobilfunk- und GIS-Bereich. Diese eröffneten neue Möglichkeiten der einfachen Erfassung, Visualisierung und Interpretation von räumlichen Daten im Rahmen von Lehrveranstaltungen, insbesondere auf Exkursionen.
GISsmox ist ein departementsübergreifendes und fachlich unabhängig ausgerichtetes Projekt, welches vom Innovedum Fonds der ETH Zürich für die Jahre 2014 und 2015 finanziell unterstützt wurde.